August 2005. Helsinki war der Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften, einem Riesenevent – und ich hatte erst vier Monate zuvor bei PUMA Finnland als Marketing Assistentin angefangen. Ich war für das gesamte WM-Marketing und für den Einkauf für Finnland zuständig und zudem Ansprechpartnerin vor Ort für PUMA International.
Wir hatten unsere Marketingaktivitäten auf die ganze Stadt verteilt. Promotions für PUMA waren eine Woche lang an verschiedenen Orten sichtbar.
Wir mieteten sogar einen Londoner Bus, mit einem riesigen PUMA-Logo dekoriert, um Besuchern kostenlose Fahrten zwischen dem Olympiastadion und dem Stadtzentrum anbieten zu können. Das Highlight der Woche war unsere Party für hunderte Menschen. Wir hatten Ferraris gemietet und vor der Location geparkt, um das Tempo und Temperament des Events hervorzuheben. Ich war für alles zuständig, von der Einladung über das Branding bis hin zur Location.
Ich war gerade dabei, einen Presse-Event für den Jamaikanischen Nationalverband vorzubereiten. Er sollte in Kürze stattfinden und ich hängte noch die Banner am Eingang auf. Als ich mich ohne nach hinten zu schauen umdrehte, stieß ich mit etwas zusammen. Ich riss Augen und Mund auf, wollte mich gerade entschuldigen, als ich merkte, dass ich einem sehr großen Mann auf die Brust starrte. Mein Blick wanderte nach oben und blieb schließlich an den Augen eines jungen, attraktiven, strahlenden Mannes hängen, der zu mir herunter lächelte und sagte: „Hallo, ich bin Usain.“
SANNA JAKONEN COUNTRY MANAGER FINLANDSo ein cooler Typ … bleibt auch unter Stress freundlich und entspannt.
Während ich mich an den nächsten Punkt auf meiner Liste machte, dachte ich bei mir, „so ein cooler Typ … bleibt auch unter Stress freundlich und entspannt.“ Später fragte ich Pascal Rolling, damals International Running Sport Manager bei PUMA, über Usain aus und erfuhr, dass er einer der jungen Läufer war, gerade mal 19 Jahre alt. Pascal hatte ihn einige Jahre zuvor gesehen und bei PUMA unter Vertrag genommen, denn sein Bauchgefühl hatte ihm geflüstert, Usain werde noch Großartiges leisten. Dann sagte er zu mir: „Du wirst sehen, er ist ein Supertalent.“
Usain hatte schon damals eine unwiderstehliche Ausstrahlung. Er verströmte Freude. Zwölf Jahre später standen wir nun da: Usain ist eine Inspiration, der schnellste Mann der Welt, und verkörpert PUMAs Werte – mutig, selbstbewusst, entschlossen und mit Freude dabei. Ich bin seit fünfzehn Jahren bei PUMA und nicht mehr Marketing Assistentin, sondern Country Sales Manager Finland. Die zufällige Begegnung mit Usain hat meine Laufbahn maßgebend beeinflusst, denn ich habe früh erkannt, dass meine persönlichen Werte mit PUMAs Werten übereinstimmen. Ich habe Usains Karriere mit großem Interesse verfolgt, während ich an meiner arbeitete.
Ich sehe Usain als Vorbild und stelle mir vor, er und ich sind so etwas wie Seelenverwandte, denn wir trafen aufeinander, als wir beide noch am Beginn unserer Laufbahn standen. Im Rückblick weiß ich, dass das Leben schneller ist, als ich gedacht hätte. Wer weiß, wo es Usain und mich noch hinführt.